Samsung HW-Q800A Test

Premium Sound zum erschwinglichen Preis?

Dass der südkoreanische Elektronikriese bei dieser Serie auf hochwertige High-End Produkte setzt, wird bereits beim Auspacken der Q800A deutlich: Sie kommt in einem edlen schwarzen Design und besitzt eine Gitteroberfläche aus Metall, welche die Treiber im Inneren schützt und leider recht anfällig für Staub und Fusseln ist. Mit einer Breite von knapp einem Meter macht der Klangriegel auch in Kombination mit großen Fernsehern bis 70 Zoll noch eine gute Figur, während die geringe Höhe von sechs Zentimetern dafür sorgt, dass auch ja nichts vom Bildschirm verdeckt wird. Ihre Bedienelemente sind ebenso minimalistisch: Sie sind in Form von vier kleinen Touchknöpfen an der Oberseite der Soundbar zu finden.

Auch der externe 8’’ Subwoofer ist eher dezent gestaltet. Er ist rund 40 Zentimeter hoch und kommt in einem schlichten, schwarzen MDF-Gehäuse. Der Treiber ist seitlich montiert und durch eine Stoffmembran geschützt, an der Rückseite ist die große Bassreflexöffnung zu finden. Eine gewisse Distanz zum Fußboden wird durch vier Gummifüße mit Noppen gewährleistet, welche dem Sub zudem einen stabilen Stand ermöglichen.

Hinsichtlich des weiteren Lieferumfangs der HW-Q800A hat Samsung an so ziemlich alles gedacht: Neben Soundbar und Subwoofer inklusive der jeweiligen Netzkabel findet sich darin eine kurze Bedienungsanleitung und selbst die Batterien für die Fernbedienung sind beigelegt. Diese kommt im typischen Samsung-Look und liegt gut in der Hand. Aufgrund ihres geringen Gewichts und dem Plastikgehäuse wirkt sie im Vergleich zu den anderen Komponenten aber fast schon etwas billig. Zur Wandmontage der Soundbar werden Winkelhalterung und Schrauben mitgeliefert, wer den Klangriegel lieber auf dem TV Standfuß platzieren möchte, kann ihm mit vier zusätzlichen Gummifüßen mehr Stabilität verleihen. Durch das ebenfalls enthaltene HDMI Kabel steht der direkten Inbetriebnahme des Systems nichts mehr im Wege.

Der Empfehlung, die Soundbar per HDMI Kabel anzuschließen, sollte man definitiv nachgehen, wenn man ihre Features vollends auskosten möchte. Dank ihrer 3.1.2-Konfiguration unterstützt die Q800A nämlich dreidimensionalen Sound in Form von Dolby AtmosDolby Atmos ist ein 3D-Tonformat, welches Surround Sound Anlagen um Klänge von oben ergänzt und Geräuschen auch zusätzliche Informationen zuordnen kann, sodass sie noch realistischer wiedergegeben werden können. und DTS:XGenau wie Dolby Atmos ist auch DTS:X ein 3D-Tonformat, mit welchem der Raumklang durch Höhenlautsprecher ergänzt wird. Außerdem ist es ein objektbasiertes Tonformat, wodurch Geräuschen zusätzliche Informationen zugeordnet werden, und diese sich noch realistischer anhören., welcher über den HDMI Anschluss mit eARCEnhanced Audio Return Chanel: Eine erhebliche Steigerung der Datenübertragungsrate, wodurch Audiosignale nicht mehr komprimiert werden müssen, bevor sie an die Musikanlage übertragen werden. Dadurch wird die Audioqualität merklich gesteigert. Unterstützung unkomprimiert übertragen wird. Weitere Anschlüsse, die an der Unterseite der Soundbar zu finden sind, sind ein optischer Audioanschluss, ein USB Mini Anschluss für Updates sowie ein HDMI Eingang für Konsole oder BluRay Player. Über letzteren können 4K und HDR10+ Inhalte verlustfrei weitergeleitet werden, eine Übertragung mit 120Hz ist jedoch nicht möglich.

Die kabellose Verbindung zwischen Soundbar und Subwoofer ist ganz einfach und in Sekundenschnelle hergestellt. Aufgrund der Funk-Übertragung seid ihr bei der Platzierung des Tieftöners zudem sehr flexibel — lediglich eine Steckdose zur Stromversorgung muss erreichbar sein.

Der aktuelle Status der Samsung HW-Q800A lässt sich über ein kleines LED Display an ihrem rechten Rand ablesen. Dieses ist zwar schön dezent und leuchtet nur auf, sobald eine Einstellung geändert wird, jedoch aufgrund des darüber liegenden Metallgitters etwas schlecht zu lesen. Zudem werden durch die geringe Größe die meisten Informationen als Laufschrift angezeigt, was sich ebenfalls negativ auf die Lesbarkeit auswirkt. Abhilfe könnte hier die Samsung SmartThings App schaffen, auf die wir weiter unten eingehen.

Im Inneren der Soundbar verbergen sich laut Hersteller acht Lautsprecher, worunter auch ein Center Speaker und nach oben strahlende Lautsprecher mit Samsungs Acoustic Beam Technologie sind. Gemeinsam mit dem 160 Watt starken Subwoofer kommt das Setup so schließlich auf eine Gesamtleistung von 330 Watt. Mit dieser Power eignet sich die Q800A auch zur Beschallung größerer Räume und wird ordentlich laut, was wir durch unseren Hörtest bestätigen können.

Damit wären wir auch schon bei der Eigenschaft, die bei der Soundbar natürlich am wichtigsten ist: der Sound. Auf den ersten Eindruck klingt dieser recht ausgeglichen, wobei der Subwoofer unserer Meinung nach ruhig noch etwas präsenter sein könnte. Das zeigt sich auch in unserer Messung des Frequenzgangs. Besonders bei den niedrigen Frequenzen, im Bereich des Tiefbass und der Tiefen, sind deutliche Schwankungen bei der Wiedergabe zu sehen.

Zwischen 500 und 2000 Hz hingegen ist der Frequenzgang am ausgeglichensten, was positiv für die Wiedergabe von Stimmen und Details ist. Zudem ist dieser Bereich der Mitten besonders wichtig, da das menschliche Gehör in diesem Frequenzbereich sehr empfindlich ist. In den Höhen sind nochmals deutliche Schwankungen sowie ein Tal bei 3000 Hz zu sehen. Das könnte bedeuten, dass die Soundbar einen eher dumpfen Klang hat, was wir durch unseren Hörtest jedoch nicht bestätigen können. Dass der Graph erst bei rund 16000 Hz abfällt, bedeutet, dass die Q800A auch einige Frequenzen jenseits der Höhen wiedergeben kann. Diese sind zwar nicht mehr klar wahrnehmbar, wirken sich aber trotzdem positiv auf den Gesamtklang aus.

Um den Hörern die Möglichkeit zu geben, den Klang individuell anzupassen, lassen sich die einzelnen Kanäle wie der Center Channel, das Subwoofer Level und die up-firingDiese Lautsprecher sind schräg nach oben ausgerichtet, sodass die Reflexion des Schalls an der Decke die Zuschauer von oben erreicht. Sie kommen vor allem bei 3D-Soundformaten wie Dolby Atmos oder DTS:X zum Einsatz. Lautsprecher separat auf einer Skala von -6 bis +6 regulieren. Eine solche Anpassungsmöglichkeit gibt es zudem für Bass und TrebleMit dem Klangregler für den Treble werden die hohen Frequenzen reguliert, wie beispielsweise Lead-Instrumente.. Darüber hinaus kann in den Einstellungen der Soundbar auch das „Virtual“-Feature aktiviert oder deaktiviert werden, bei welchem Rücklautsprecher simuliert werden, um einen raumfüllenden Klang zu erzeugen. Eine Sprachverstärkung ist selbstverständlich ebenfalls mit an Bord — sie verbirgt sich hinter der Abkürzung „AVA“ (Automatic Voice Adjustment) und erkennt laute Umgebungsgeräusche, um Dialoge stets deutlich wiederzugeben und eine bessere Sprachverständlichkeit zu gewährleisten. Sollte euer TV Bild nicht im Einklang mit dem wiedergegebenen Ton stehen, könnt ihr zudem einen Delay zwischen 0 und 300ms einstellen, um beide Komponenten zu synchronisieren.

Wer am Klang nicht individuell justieren will, sondern sich lieber auf PresetsStatt einem grafischen Equalizer besitzen manche Soundbars sogenannte Presets, mit denen man das Klangprofil anpassen kann. Dafür werden vom Hersteller vordefinierte Einstellungsmöglichkeiten angeboten, welche verschiedene Genres und Verwendungszwecke abdecken. verlässt, wird mit Samsungs Sound Modi bedient. Die Basis-Einstellung ist dabei der Standard-Modus, welcher den Originalton wiedergibt. Soll der Klang lieber einnehmender sein, so kann in den Surround Modus gewechselt werden, welcher einen virtuellen RaumklangUnter Raumklang bzw. Surround Sound versteht man einen räumlichen Klang, der den Zuhörer aus allen Richtungen einhüllt. Dieser Effekt wird entweder durch Satelliten-Lautsprecher erzeugt, oder virtuell über Side-Firing Lautsprecher der Soundbar. erzeugt. Hierbei müssen wir jedoch sagen, dass dieser Modus zwar wesentlich räumlicher klingt als die Standard-Wiedergabe der HW-Q800A, man jedoch immer noch hört, dass der Klang von vorne aus der Soundbar kommt. Gleiches gilt für dreidimensionale Soundformate — hier könnte sich der Kauf zusätzlicher Rear Speaker lohnen.

Für Freunde des Zockens hat Samsung sich etwas ganz besonderes überlegt: den Game Pro Modus. Dieser aktiviert sich beim Einschalten eurer Konsole automatisch und soll einen stereoskopischen Klang liefern, der für ein immersives Gamingerlebnis sorgt. In unserem Praxistest hat dieser Modus das Spielgeschehen eindeutig lebendiger gemacht, indem er Soundeffekte verstärkt. Teilweise wirken die Highlights jedoch etwas übertrieben, was zu einer unausgeglichenen Soundkulisse führt.

Deutlich mehr überzeugen konnte uns hingegen der Adaptive Sound Modus, welcher wie ein Auto EQ funktioniert. Das bedeutet, die Soundinhalte werden in Echtzeit analysiert und der Klang optimal an sie angepasst. Wir haben diesen Modus einmal mit unterschiedlichen Musikgenres getestet und konnten deutliche Unterschiede hören: Während bei basslastiger Musik der Subwoofer zeigt was er kann und für ordentlich Wummern sorgt, wird bei ruhigerer Popmusik die Stimme hervorgehoben. Die Ausgabe dieser erfolgt dann über den Center LautsprecherDer Center Lautsprecher ist in der Mitte der Soundbar verortet und sorgt für klar verständliche Stimmen., was besonders deutlich wird, wenn man zusätzlich noch ein wenig mit der individuellen Regulierung des Kanals spielt.

Ein Manko der Q800A ist leider, dass einige Features den Besitzern weiterer Samsung Geräte vorbehalten bleiben. Dementsprechend kommen Samsung-Fans, die ein passendes Fernsehgerät und Smartphone besitzen, vollends auf ihre Kosten, wohingegen alle anderen ein paar Abstriche in Kauf nehmen müssen. Eines dieser exklusiven Features ist Q-Symphony, was in Kombination mit ausgewählten Samsung Smart TVs ab 2020 genutzt werden kann. Dabei werden die Lautsprecher der Soundbar mit denen des Fernsehers synchronisiert, um ein noch immersiveres Klangerlebnis zu erzeugen. Man muss schon zugeben, dass die Soundkulisse sich dadurch noch einmal deutlich breiter und räumlicher anhört. Nichtsdestotrotz ist immer noch hörbar, aus welcher Richtung der Sound kommt.

Die gleichen Voraussetzungen gelten für die RaumkorrekturDie Soundbar wird entweder automatisch, oder manuell an die Akustik des Raumes angepasst. aus dem Hause Samsung, welche den Titel SpaceFit Sound trägt. Die Q800A erfasst dabei über das im Samsung TV integrierte Mikrofon die Einrichtung und Dimensionen eures Raumes und optimiert den Klang entsprechend. In unserem Praxistest war zwischen dem räumlich optimierten und dem „normalen“ Adaptive Sound-Modus jedoch kaum ein Unterschied zu hören. An dieser Stelle kann man sich zudem berechtigterweise fragen, warum für dieses Feature überhaupt ein Samsung TV notwendig ist, da die Soundbar aufgrund ihrer integrierten Alexa doch schließlich selbst über ein Mikrofon verfügt.

Für die Nutzer eines Samsung Smartphones ab Android 8.1 ist ebenfalls noch ein Extra an Bord: Die Funktion Tap Sound. Nach der Aktivierung dieser muss das Smartphone lediglich an die Oberseite der Samsung Soundbar gehalten werden, um Musik über sie abzuspielen.

Abgesehen von der Tap Sound-Funktion sind auch für die kabellose Übertragung von Geräten anderer Marken allerhand Möglichkeiten gegeben — beispielsweise via Bluetooth 4.2, mit welchem die Soundbar ausgestattet ist. Die Kopplung darüber erfolgt genauso wie die anschließende Steuerung sehr unkompliziert und Soundbar und Mobilgerät interagieren ohne Verzögerung. SpotifyConnect ist ebenfalls integriert, wodurch eure Lieblingsmusik von dem populären Streamingdienst in Sekundenschnelle an den Lautsprecher übertragen wird. Apple-Fans können zudem Inhalte via Apple Airplay2 an die Q800A senden, für dessen Verwendung kommt man jedoch nicht um Samsungs SmartThings App herum. Letztlich müssen die Smart Features erst einmal über diese eingerichtet werden.

Der Download der SmartThings App lohnt sich allerdings nicht nur, um die Soundbar mit eurem Netzwerk zu verbinden: In der App könnt ihr neben der Lautstärke und der Soundquelle auch diverse Einstellungen zur Verbesserung des Klangs vornehmen. Darunter fällt sowohl die Wahl der Soundmodi als auch die Anpassung per erweitertem EqualizerFunktion zum Dämpfen oder Verstärken einzelner Frequenzbänder, um das Klangprofil an die Akustik des Raumes, oder an die persönlichen Vorlieben anzupassen. Außerdem können hierdurch Verzerrungen gedämpft werden.. Mit diesem kann der Klang nochmals deutlich präziser eingestellt werden als per Fernbedienung.

Ein weiteres Highlight der Q800A ist die bereits integrierte Amazon Alexa. Diese muss — wie sollte es sein — erstmal über die SmartThings App aktiviert werden und macht die Soundbar anschließend zum Smart Speaker. Somit könnt ihr letztlich nicht nur den Klangriegel selbst per Sprachbefehl bedienen, sondern euch über die Soundbar auch das Wetter vorhersagen lassen oder einen Timer stellen.